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Hebephilie: (von gr. ἡβή »Jugend« und ϕιλεῖv »lieben«): sexuelle Vorliebe für Jugendliche. (Gegensatz: Gerontophilie)
     Die ~ ist ein Artmerkmal von Homo sapiens (also unserer eigenen Affenart), das es von allen Angehörigen der nächstverwandten Gattung Pan, vor allem Pan paniscus, dem Gewöhnlichen Schimpansen, unterscheidet. (Auf ♂ Schimpansen wirken ältere ♀♀ seiner Art wesentlich attraktiver als jüngere, welche den rangniederen ♂♂ als eine Art »Trostpreis« verbleiben; bei ursprungsnahen Menschengruppen, die sich vor ihrer Missionierung bzw. Kolonisierung erforschen ließen, z.B. Uraustralier und Urwaldindianer, war das exakte Gegenteil zu beobachten.) Statistische Untersuchungen anhand von Fragebögen und anderen Materialien, wie sie u.a. David Buss zusammengestellt hat, belegen dieses artspezifische Merkmal weiter, besonders für ♂♂: als Auslöser des Empfindens für »Schönheit« dienen Indizien für Gesundheit, Jugend und fehlende Schwangerschaft; dazu kommen als Auslöser für sexuelle Attraktivität bei unserer Art Intelligenz und bes. für ♀♀, hoher Hordenrang (letzterer Auslöser ist allen Angehörigen geselliger Affenarten gemeinsam).
     Die spezifisch menschliche ~ dürfte mit der hohen Intelligenz unserer Art, verglichen mit derjenigen aller anderen, insbesondere verwandten zusammenhängen. Der schimpansische Hang zur Gerontophilie ist nach Ansicht aller Fachleute dadurch bedingt, daß der Nachwuchs älterer ♀♀ dieser Art häufiger überlebt als derjenige jüngerer, teils, weil diese, ähnlich wie ältere ♂♂, meist höhere Hordenränge erreichen konnten (statt, wie in niederen häufig, früher zu sterben), was die aktuelle Überlebenswahrscheinlichkeit direkt steigert (und daher auch für den Nachwuchs), teils weil sie die Säuglingsversorgung mittlerweile besser gelernt haben. Die erhöhte menschliche Lernfähigkeit scheint letzteren Nachteil auszugleichen; dann aber läßt die an sich höhere Lebenserwartung jüngerer Artexemplare auch durchschnittlich mehr ungestörte bzw. nicht vorzeitig beendete Versorgungszeiten des noch unselbstständigen Nachwuchses erwarten, was jeweils die menschliche ~ und die schimpansische Gerontophilie zu arttypischen »evolutionär« stabilen Strategien (=ESS) macht.


 
 
 

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