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Homonym: (von gr. derelbe (gr.) »derselbe« und Namen (gr.) »Name«): Wort gleichen Klanges für verschiedene Gegenstände (z.B. lat. ius für »Recht« und »Brühe« oder dt. »Mast« oder »Kiefer« [jeweils m. u. f.]). Das deutsche Synonym für »Homonym« lautet, besonders im Gebrauch durch etwas ältere Kinder, »Teekessel«. – ~e entstehen durch die Sprachentwicklung, in der durch Verkürzungen und Lautveränderungen ursprünglich verschieden lautende Wörter die gleiche Klanggestalt erhalten können (z.B. frz. cent [von lat. centum], sans [von lat. sine], sang [von lat. sanguis], d.h. alle Homonyme sind sekundäre Bildungen, sie entstanden aus lautlich unterschiedlichen Wörtern). Verfügen die dazugehörigen Sprachen über eine Schrift, so versuchen sie meistens, ~e orthographisch zu unterscheiden.
     Wird eine Sprache durch ihre Entwicklung von ~en regelrecht überschwemmt (wie das Chinesische), so bildet sie zusätzlich zur unterschiedlichen Orthographie Abwehrmechanismen gegen diese aus, im Chinesischen das »Mingtse« (mingtse (chin.), »Namensausdruck«), d.h. die stete Kopplung eines von Homonymie in seiner Eindeutigkeit gefährdeten Wortes mit echten oder ungefähren Synonymen oder stereotypen Beiwörtern.
     Umgekehrt halfen Homonyme der Menschheit bei der Schriftentwicklung: ein sumerisches Wort mit dem ungefähren Klang »ti« bezeichnete sowohl »Pfeil« wie »leben«, wodurch das schwer abbildbare Verb ebenfalls durch den leicht abbildbaren Pfeil wiedergegeben werden konnte; damit öffnete sich nicht nur der Weg von der schematisierten Abbildung zur reinen Symbolik, sondern mit dieser auch zur phonetischen Wiedergabe.


 
 
 

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