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Krankheit: (von mhd. kranc »schwach«): körperliche Funktionseinschränkung, die durch aktuelle interne Vorgänge bewirkt wird.
    Da nahezu alle Bestandteile des Körpers höherer Lebewesen hochkomplex aufgebaut sind, können auch nahezu alle in ihren Funktionsabläufen gestört werden. Diese Störungen werden entweder direkt durch chemische oder (seltener) physikalische Prozesse verursacht oder durch eingedrungene Lebewesen (prokaryotische und eukaryotische Einzeller oder vielzellige »Parasiten«) bzw. verselbständigte DNA-Stücke (»Viren«).
    Alle diese durch eingedrungene DNA-Träger (Lebewesen oder teilselbständige DNA-Fragmente) verursachten ~en heißen Infektions~en. Andere dieser Funktionsstörungen entstehen durch ein Versagen des Immunsystems entweder bei der Feinderkennung (indem eigene Zellen als fremde behandelt werden; diese ~en heißen Autoimmunerkrankungen) oder bei der Beseitigung fehlprogrammierter eigener Körperzellen, welche ihre Vermehrung nicht einstellen (»Krebs«). Alle diese ~en können im Ggs. zu den Infektions~en durch DNA-lose äußere Agentien wie bestimmte Stoffe, Strahlen, dauerhafte Materialermüdung oder extreme Temperaturschwankungen provoziert (sämtlich Noxen genannt), verstärkt oder überhaupt erst verursacht werden. Auch das Fehlen für die körperliche Normalfunktion benötigter Stoffe oder Strahlen kann diese Funktion stören, d.h. ~en bewirken (z.B. Beri-Beri, Skorbut oder Rachitis). Ebenso können chronisch durch äußere, subjektiv wirksame Situationen verursachte Hormonausschüttungen (bes. v. Streßhormonen) ~en bewirken, die sog. psychosomatischen ~en. Funktionsstörungen bzw. -einschränkungen, die als Folgen abgeschlossener körperlicher Vorgänge bestehenbleiben, insbesondere von ansonsten ausgeheilten Verletzungen oder genetischer Fehlprogrammierung, werden meist nicht als ~en angesehen (die semantischen Ausnahmen entstehen durch historische Unkenntnis der Ursachen, z.B. Epilepsie als endogene Verletzungsfolge und unzählige »Erb~en«), ebenso Funktionseinschränkungen, welche als Ergebnisse des arteigenen genetischen Standardprogramms gelten, wie Alter oder Menstruation.
    Freilich können diese Faktoren zusammenwirken, z.B. eine Noxe mit einer genetischen Fehlprogrammierung (wie bei vielen Allergien) oder diese oder jene oder beide mit dem genet. Normalprogramm, insbes. Alter.

Literatur: R.M. Nesse & G.C. Williams, Warum wir krank werden, München (Beck) 1997 (nur eingeschränkt zu empfehlen, da die Autoren aus Furcht vor politischer Verfolgung der Frage humanistisch motivierter Eugenik und Genmanipulation ausweichen, wodurch die Logik der Argumentation gestört wird).


 
 
 

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