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Melanom: malignes, das: sog. »Schwarzer Hautkrebs« (von griech. schwarz (gr.) = schwarz und lat. malignus = bösartig) Bösartiger Hauttumor, der abhängig von seiner Eindringtiefe in die Haut lokal, lymphogen (d.h. über die Lymphbahnen) oder hämatogen (über die Blutbahn) metastasieren kann und dann durch die Zerstörung lebenswichtiger innerer Organe zum Tode führt. Maligne ~e können an jeder Hautstelle, auch an Schleimhäuten und der Aderhaut des Auges vorkommen. Sie treten vorwiegend bei Individuen mit heller Haut (»keltischer Hauttyp«) auf, wobei bei Frauen ~e statistisch häufiger im Gesicht und an den Beinen, bei Männern an den oberen Rumpfpartien auftreten. Bei Farbigen oder Asiaten sind ~e selten und finden sich nahezu ausschließlich an Handflächen, Fußsohlen und im Schleimhautbereich. ~e entstehen weit überwiegend auf klinisch unauffälliger Haut und seltener auf dem Boden vorbestehender melanozytärer Nävi (Pigmentmale).
     Wichtige prognostische Faktoren sind die Eindringtiefe (Invasionstiefe nach Clark) und vor allem der vertikale Tumordurchmesser nach Breslow. Bei einer Dicke von weniger als 0,5 mm besteht statistisch fast kein Metastasierungsrisiko, bei Tumordicken zwischen 0,5 und 0,75 mm ein niedriges, zwischen 0,75 und 1,5 mm ein mittleres und bei mehr als 1,5 mm ein hohes Metastasierungsrisiko.
     Zur besseren Früherkennung wurde das sog. »ABCD«-Schema entwickelt: Man beurteilt nach Asymmetrie, Begrenzung (unregelmäßig), Color ( = Farbe, unregelmäßig, gesprenkelt) und Durchmesser (über 5 mm).
     Man unterscheidet durch ihre Form und Entstehung noduläres (knotiges) malignes ~, Lentigo-maligna-~ (aus einer Vorläuferform, der Lentigo maligna, entstandenes ~), superfiziell spreitendes ~, akrolentiginöses malignes ~ (von griech. Spitze (gr.) = Spitze, d.h. an Händen, Füßen sich entwickelndes ~) und Sonderformen. Gelegentlich können ~e depigmentieren: amelanotisches ~.
     In Deutschland gibt es derzeit etwa 7000-8000 Neuerkrankungen pro Jahr (zum Vergleich Brustkrebs bei Frauen: ca. 46 000). Die Ursache der Entstehung eines malignen ~s ist wie bei vielen Krebsarten nach wie vor nicht endgültig geklärt. Ein Zusammenhang mit der Einwirkung von UV-Strahlung kann nicht nachgewiesen werden, im Gegensatz zu anderen Hauttumoren wie Basaliom oder Plattenepithelkarzinom (die aber nie oder beim Plattenepithelkarzinom der Haut erst ab einer gewissen Größe metastasieren). Ausnahme: Beim Lentigo-maligna-~ wird dieser Zusammenhang von der Mehrheit der Autoren behauptet; der Beleg steht jedoch noch aus. Statistisch haben Personen, die sich regelmäßig in der Sonne aufhalten, insbesondere beruflich exponierte, ein durchschnittlich niedrigeres Risiko, ein ~ zu entwickeln. Hingegen scheinen genetische Faktoren eine Rolle zu spielen. So haben Verwandte von ~-Trägern statistisch ein höheres Risiko, ebenfalls an einem ~ zu erkranken. Auch Personen mit sog. »familiärem dysplastischen Nävuszellnävus-Syndrom« haben ein erhöhtes Erkrankungsrisiko. Einzelne »dysplastische« Nävi sind jedoch gutartig und nicht mit einem »Melanoma in situ« (d.h. einem Melanom-Frühstadium) zu verwechseln.

 
 
Literatur: O. Braun-Falco, G. Plewig, H.H. Wolff, Dermatologie und Venerologie, 1. korrigierter Nachdruck der 4. Auflage 1997, Springer-Verlag Berlin, Heidelberg, New York

 
 
 

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