Materialschlacht: Schlacht, in welcher im Gegensatz zu anderen Schlachten die strategische Planung und die Motivation der Soldaten im Vergleich zum eingesetzten Kriegsmaterial (Waffen wie Menschen) nur eine geringe bis sehr geringe Rolle spielt.

 

     Der Begriff ~ wurde für die großen Schlachten des 1. Weltkrieges geprägt, in denen sich französische und deutsche Truppen mit beiderseits – im Vergleich zu früheren Kriegen – ungeheuren Nachschubmöglichkeiten gegenüberstanden (die Bevölkerungsexplosion hatte für menschlichen, der Fortschritt der Produktivkräfte für materiellen Nachschub »gesorgt«), wodurch sich beide Seiten zwar extreme Verluste zufügten, aber, da etwa gleich stark, kaum Geländegewinne erzielten.
     In moderner Zeit hat sich das Prinzip der ~ von Seiten eines materiell extrem überlegenen, hinsichtlich der Motivation seiner Soldaten jedoch extrem unterlegenen Angreifers gegen schwache, jedoch zu ihrer Verteidigung hochmotivierte Opfer durchgesetzt. So warfen allein die USA über dem von ihnen angegriffenen Korea, erst recht Vietnam Bomben von der vielfachen Sprengkraft aller von allen Beteiligten des 2. Weltkriegs abgeworfenen Bomben ab, denen die Angegriffenen nur ihre Ausdauer und Opferwilligkeit entgegenzusetzen hatten. Als Extrem der ~ läßt sich der – am Boden von Söldnern geführte – kürzliche Eroberungskrieg der USA und ihrer Satellitenstaaten gegen Libyen bezeichnen, da die Armee und Bevölkerung des angegriffenen Landes zwar hochmotiviert, aber zur Verteidigung gegen die Luftangriffe technisch unfähig war.
     Im Falle des Angriffs auf einigermaßen vergleichbar starke Opfer dürfte in Gegenwart und Zukunft die ~ durch Atombombeneinsätze, bevorzugt Neutronenbombeneinsätze, die wegen geringer Verseuchung mit strahlendem Material eine rasche Besetzung der leergemordeten Landstriche erlaubt, ersetzt werden.
     Vertiefendes zum Begriff ~ findet sich im Internet in dem Artikel s.v. unter fremdwort.de.


 
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